«Ich schaue nach vorn und bin dankbar über das neue Zuhause»: Eine der ältesten Appenzellerinnen wird 101 Jahre alt
Sie lebte in Genf, im Kanton Aargau und in Wolfhalden: Die ehemalige Nähmaschinen-Instruktorin Heidy Weingart-Elmer wohnt heute im Betreuungszentrum Heiden. Heute kann sie einen hohen Geburtstag feiern.
Peter Eggenberger, Tagblatt 13.07.2024
Heidy Weingart-Elmer, Wolfhalden/Heiden, feiert am 13. Juli bei guter Gesundheit den 101. Geburtstag. Bild: Peter Eggenberger
Als eine der ältesten Appenzellerinnen kann Heidy Weingart-Elmer heute Samstag den 101. Geburtstag feiern. Diesen Frühling hat sie von ihrem Haus im Unterlindenberg, Wolfhalden, ins Betreuungszentrum Heiden gewechselt. «Ich konnte ein schönes Zimmer mit Balkon beziehen und sogar einige meiner Möbel mitnehmen. Ich freue mich über jeden Besuch. Im Café kann man sehr fein verweilen und gemütlich käfele», heisst es im Rundschreiben, das die Jubilarin ihren Freunden, Bekannten und Verwandten zugestellt hat.
«In Heiden bin ich mich noch immer am Einleben. Wolfhalden habe ich schon etwas zu kurz. Aber ich schaue nach vorn und bin dankbar über das neue Zuhause», sagt Heidy Elmer, die in ihrem langen Leben schon manche herausfordernde Veränderung gemeistert hat.
In einem Gewerbebetrieb aufgewachsen
Ihre Eltern betrieben am Dorfplatz in Wolfhalden die Wirtschaft Rössli samt Spenglerei. Der Schulzeit folgte ein Aufenthalt in Genf. Nach ihrer Rückkehr betätigte sie sich im kaufmännischen Bereich. Gleichzeitig half sie ihren Eltern im «Rössli». Ein erneuter Aufbruch zu neuen Ufern führte Heidy in den Aargau, wo sie 1946 Walter Weingart heiratete. Dem Ehepaar wurden die drei Kinder Monika, Herbert und Rolf geschenkt. Nebst der Familienarbeit unterstützte sie ihren Gatten in seiner in Reinach AG ansässigen Druckerei.
Später absolvierte die sprachgewandte Vorderländerin in der Nähmaschinenfabrik Elna in Genf eine Ausbildung zur Nähmaschinen-Instruktorin. In dieser Eigenschaft führte sie zahlreiche Frauen ins maschinelle Nähen ein. Mit ihrem Gatten kehrte Heidy 1990 nach Wolfhalden zurück und bezog im Unterlindenberg ihr Eigenheim. Zielstrebig engagierte sie sich in der Seniorenarbeit, die sie auch nach dem Tod von Walter (1994) bis ins hohe Alter weiterführte.
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