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Ein Jahr zum Abhaken

«Ein Jahr zum Abhaken»


St. Galler Tagblatt, 2. November 2013

Das Betreuungs-Zentrum Heiden, dem alle Vorderländer Gemeinden und der Bezirk Oberegg angeschlossen sind, erlebt 2013 einen kleineren Einbruch, schaut aber positiv ins 2014.

MONIKA EGLI

HEIDEN. Mit knapp über 100 Prozent Bettenbelegung, einer erhöhten Aufenthaltsdauer und der Möglichkeit zu ausserordentlichen Abschreibungen war 2012 ein erfolgreiches Jahr für das Betreuungszentrum Heiden. Das wird sich über das Jahr 2013 nicht sagen lassen, auch wenn es noch nicht ganz zu Ende ist: Josua Bötschi, Vorstandspräsident, wertete die bisherigen Zahlen Jahres 2013 am Donnerstag an der Delegiertenversammlung als «nicht erfreulich, aber keine Hiobsbotschaft». Im Laufe der Versammlung fiel denn auch mehr als einmal der Satz, 2013 werde «ein Jahr zum Abhaken».

Eingebrochene Bettenbelegung

Das erwartete, eher schwache Ergebnis 2013 hat zur Hauptsache mit der Bettenbelegung zu tun, die im laufenden Jahr statt bei rund 97 bisher lediglich bei 90 Prozent lag. Statt des prognostizierten Ertragsüberschusses wird ein Aufwandüberschuss resultieren, der aber laut Bötschi «sicher unter 100 000 Franken liegen» werde. Im ersten Halbjahr standen 43 Eintritten 50 Austritte gegenüber, 22 davon wegen Todesfällen.

2014 soll besser werden

Da sich die Delegierten des Regionalen Pflegeheims jeweils nur einmal pro Jahr treffen, fallen Rückblick und Budget zusammen. Im kommenden Jahr rechnet man wieder mit einer Bettenbelegung von 97 Prozent, was - wie es auf eine entsprechende Frage eines Delegierten hiess - nicht einfach nur optimistisch sei. Die Belegungszahlen, die über die Jahre immer einmal einen Einbruch aufwiesen, fangen sich bereits jetzt an zu erholen. Man gehe fest davon aus, dass die «Wellenbewegung» für das Betreuungszentrum wieder nach oben gehe. Weder die Pensionstaxen noch die Löhne noch der Stellenplan werden 2014 erhöht, trotzdem zeigt sich bei einem Gesamtertrag von knapp 6,4 Millionen ein Defizit von gut 70 000 Franken, dies wegen Sanierungen und Anschaffung.

Sanierung und Investitionen

Beim Konto «Unterhalt» fallen nächstes Jahr 200 000 Franken extra an, weil die erdgeschossige Terrasse saniert werden muss. Da sich darunter Wäscherei und Werkstatt befinden, handle es sich eigentlich um eine Flachdachsanierung, wie Geschäftsleiter Alfons Rutz erklärte. Für diese Reparatur sind bereits 70 000 Franken Rückstellungen getätigt worden. Im weiteren möchte das Betreuungszentrum einen «Media Terminal» anschaffen, also eine elektronische Informationsstation, die den Besuchern zum Beispiel Auskunft über Zimmernummern gibt. Gerade am Wochenende und Abend, wenn der Schalter nicht besetzt sei, werde ein solcher Terminal wertvolle Dienste leisten. Diese Einrichtung wird 15 000 Franken kosten. 50 000 Franken müssen zudem für eine neue EDV zur Pflegedokumentation eingesetzt werden. Das werde von den Krankenkassen verlangt. Die Delegierten stimmten dem Budget einstimmig zu. Ebenso einstimmig genehmigten sie das Budget für den Bestattungsdienst Vorderland, der bei einem Ertrag von knapp 150 000 Franken einen Gewinn von 2000 Franken vorsieht.

Toller Vortrag

Für ein besonderes Highlight während der Versammlung sorgte die Auszubildende Fachfrau Betreuung, Angela Tobler. Die junge Frau legte den 17 Delegierten in einem Vortrag dar, was es mit der Krankheit Demenz auf sich hat, wie sie sich entwickelt und wie mit Demenzkranken umzugehen ist, damit sie sich sicher und geborgen fühlen – Angela Tobler erhielt viel Applaus.

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