Geplante Demenzabteilung im ehemaligen Spital Heiden nimmt weitere Hürde
Tagblatt, 27.11.2022, 19.18 Uhr, Jesko Calderarar
Spital Heiden Appenzell Ausserrhoden Kantonsspital Spitalverbund. Bild: Ralph Ribi
Das Betreuungs-Zentrum Heiden möchte den zweiten Stock im Spitalgebäude mieten, um dort ein Angebot für Menschen mit Demenz zu schaffen. Die Delegiertenversammlung genehmigte den dafür notwendigen Kredit in Höhe von einer Million Franken.
Fehlender Aussenbereich, keine Pflegeoase, kaum Rückzugsmöglichkeiten: Die Demenzabteilung des Betreuungs-Zentrums Heiden (BZH) entspricht nicht den heutigen Anforderungen. Deshalb soll sie erneuert und in den zweiten Stock des benachbarten Spitalgebäudes verlegt werden. Entsprechende Pläne wurden bereits im August vorgestellt.
Nun hat die Delegiertenversammlung des BZH am Donnerstagabend den dafür notwendigen Kredit von 1,05 Millionen Franken genehmigt. Stiftungen sollen 200'000 Franken beisteuern, der gleiche Betrag zudem aus vorhandenen Legaten verwendet werden. «Für unsere Vertragsgemeinden entstehen durch das Vorhaben keine Mehrkosten», sagte Markus Pfister, Präsident des Betreuungs-Zentrums Heiden, vor den 18 anwesenden Delegierten. Vielmehr wird es mit Eigenkapital und einem Kredit der Raiffeisenbank Heiden finanziert.
Lange Mietdauer angestrebt
Für die geplante Demenzabteilung am neuen Standort möchte das BZH den gesamten zweiten Stock des ehemaligen Spitals Heiden für mindestens zehn Jahre mieten. Ein Mietvertrag wurde noch nicht unterschrieben. Es gebe allerdings wohlwollende Diskussionen mit dem Kanton, sagte Pfister. Das Projekt wird seinen Angaben zufolge nur umgesetzt, wenn die Stiftungsgelder in der erwähnten Höhe generiert werden können und die angestrebte Mietdauer machbar ist. Im Spitalgebäude kann für Demenzkranke eine zeitgemässe Umgebung geschaffen werden. Dort gebe es beispielsweise eine grosszügige Terrasse und viel Bewegungsraum, sagte BZH-Geschäftsleiterin Ursina Girsberger. Zudem könne eine Pflegeoase für Menschen mit einer schweren Demenz realisiert werden. Die Zahl der stationären Plätze bleibt gemäss Girsberger bei 13, die ambulanten Tages- und Nachtstrukturen werden hingegen ausgebaut.
Auslastung ist konstant hoch
Im bestehenden BZH-Gebäude wird es mit der Auslagerung der Demenzabteilung mehr Platz geben, um alle 70 bewilligten Plätze auf der Pflegheimliste anbieten zu können. Heute sei dies nicht möglich, weil Doppelbelegungen einzelner Zimmer nicht mehr zeitgemäss seien, sagte Girsberger. Somit sei das Betreuungszentrum zurzeit faktisch vollbelegt.
Der Zeitplan sieht vor, dass die Demenzabteilung im Spitalgebäude Anfang Januar 2024 bezugsbereit ist. Als Nächstes werden im Januar die konkreten Verhandlungen mit dem Kanton über die langfristigen Mietkonditionen aufgenommen. Im September 2023 werden dann die Umbauarbeiten im zweiten Obergeschoss der Spitalliegenschaft beginnen. Unter anderem müssten die Zimmer wohnlicher gestaltet werden, wie Pfister erklärte.
Photovoltaikanlage geplant
Nebst dem Projekt Demenzabteilung haben die Delegierten das Budget 2023 diskussionslos genehmigt. Es sieht einen Gewinn von 6000 Franken vor. Angestrebt wird eine Auslastung von 92 Prozent. Nächstes Jahr sind einige Investitionen geplant, so muss etwa das Dach saniert werden. In diesem Zusammenhang wird eine Photovoltaik installiert. Dieses Vorhaben kostet rund 1, 5 Millionen Franken. Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen rund 2,4 Millionen Franken.
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