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Ja zu Demenzabteilung im Spitalgebäude

Heiden, 25.11.2022, Appenzell24.ch


Ursina Girsberger und Markus Pfister führten zügig durch die Traktandenliste. (Bild: Rolf Rechsteiner)

Am Donnerstagabend tagte die Delegiertenversammlung der Vertragsgemeinden des Betreuungszentrums Heiden. Diskussionslos genehmigt wurden das Budget und ein Kredit für die Auslagerung der Demenzabteilung.

Wenn die Delegierten vollzählig zur ordentlichen Versammlung erscheinen, geht es in der Regel um grosse Würfe. Ein solcher ist nun beschlossene Sache: Die Demenzabteilung soll in den zweiten Stock des ehemaligen Spitalgebäudes umziehen. Dort stehen nicht nur ausreichend Zimmer zur Verfügung; als grosser Vorteil wird die zum Teil überdeckte Dachterrasse genannt, die als «Flaniermeile» für Menschen mit Demenz und entsprechendem Bewegungsdrang genutzt werden kann. Auch im Innern können Begegnungszonen geschaffen werden, wie Verwaltungsratspräsident Markus Pfister ausführte.

Eine Million bewilligt

Anpassungen an der Infrastruktur werden etwas mehr als eine Million Franken kosten. Der Vorstand geht davon aus, dass 200’000 Franken von Stiftungen geleistet werden, und die gleiche Summe steht in Form vorhandener Legate zur Verfügung. Die Raiffeisenbank Heiden hat Bereitschaft signalisiert, 400’000 Franken «zu sehr günstigen Konditionen» beizusteuern. Eine Hypothek könne allerdings nicht errichtet werden, da das BZH eine öffentliche Baute ist. Markus Pfister betonte, die Vertragsgemeinden, darunter Oberegg, müssten nicht zusätzlich belastet werden. Der Fehlbetrag könne aus dem Eigenkapital entnommen werden.

Der Kredit, der einstimmig genehmigt wurde, ist an Bedingungen geknüpft. Der Umzug kommt nur zustande, wenn der Kanton einen langfristigen Mietvertrag über mindestens zehn Jahre genehmigt. Auch der erhoffte Beitrag von Stiftungen gilt als Killerkriterium. Die Hoffnung, dass auch der Kanton als Liegenschaftsbesitzer einen Beitrag leistet, wurde dezent angetönt.

Gut unterwegs

Geschäftsleiterin Ursina Girsberger stellte den Geschäftsgang und das Budget 2023 ins Rampenlicht. Man habe bei der Budgetierung für 2022 eine Auslastung von 90 Prozent angenommen. Tatsächlich sei aktuell ein Schnitt von 93,1 Prozent erreicht. Entsprechend positiv fiel das Ergebnis der Zwischenrechnung per Ende August aus: Erwartet wird ein Ertragsüberschuss von 142’000 Franken, budgetiert war ein Plus von 13’000 Franken. Das Budget 2023 sieht einen Finanzerfolg von 6000 Franken vor. Gross ist der Investitionsbedarf, da eine Dachsanierung ansteht, die zusammen mit der geplanten Photovoltaik rund 1, 5 Mio. Franken kosten wird. Zudem ist abgearbeitetes Mobiliar zu ersetzen. Zusammen mit der Umsiedlung der Demenzabteilung wird mit Ausgaben von 2,408 Mio. Franken gerechnet.

Bestattungsdienst Vorderland

Der Bestattungsdienst habe ein schwieriges Jahr hinter sich, erklärte Ursina Girsberger. Die Schliessung des Spitals Heiden führte dazu, dass Patienten am Lebensende in St. Gallen oder Herisau hospitalisiert werden und schliesslich von den örtlichen Bestattungsdiensten betreut werden. Man sei daran, die eigene Institution zu schützen, betonte Markus Pfister. Eine Anpassung der Tarife ist allerdings nicht zu umgehen.

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