Lobende Worte für Entwicklung der letzten Jahre
St. Galler Tagblatt, 3. Juni 2013
Vor zwanzig Jahren wurde das Regionale Pflegeheim in Heiden bezogen. Lange mussten die Trägergemeinden Defizite übernehmen. Mittlerweile ist das Betreuungs-Zentrum selbsttragend.
HANNES WEBER
HEIDEN. «Geschäftsleiter Alfons Rutz führt heute ein erfolgreiches Unternehmen», betonte Josua Bötschi, Präsident des Betreuungs-Zentrums vor geladenen Gästen. In den Anfangsjahren mussten die Trägergemeinden, alle Gemeinden des Vorderlands, Oberegg sowie Speicher und Trogen (bis 2004), ein Defizit übernehmen. «Mittlerweile ist das Betreuungs-Zentrum gar gewinnbringend.» Auch die Auslastung stimme. Zurzeit wohnen 70 Bewohnerinnen und Bewohner im Betreuungs-Zentrum. «Diese Zahl wird in Zukunft aber eher abnehmen», sagt Bötschi. «Nicht, weil keine Leute zu uns kommen wollen, sondern weil heute vor allem Einzelzimmer nachgefragt werden.»
Lob des Gemeindepräsidenten
«Das Betreuungs-Zentrum hat es verstanden, in den letzten 20 Jahren die geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen richtig zu analysieren und die nötigen Schritte einzuleiten», lobte Norbert Näf, Gemeindepräsident Heidens. So sei die Aufenthaltsdauer drastisch gesunken, was eine stetige Herausforderung darstelle. Auch neue Lebensformen, ältere Suchtkranke oder Themen wie Palliativpflege und Sterbehilfe seien zu bewältigen. Äusserst erfreulich sei nicht zuletzt, dass das Betreuungs-Zentrum mittlerweile die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler nicht mehr belaste.
Platzmangel führte zum Bau
«Es gab vor dem Bau des Betreuungs-Zentrums ein massives Platzproblem», so Bötschi. Neben dem Krankenheim im Dunant-Haus in Heiden wurde bereits 1986 eine zweite Bettenstation eröffnet, die Weiherwies in der Gemeinde Grub. In der Folge reichte auch dieser Platz nicht mehr aus, der Bau eines neuen Pflegeheims musste geplant werden. Das Projekt dafür stammte aus der Feder des St. Galler Architekten Gianpiero Melchiori. Die Vorlage für den Neubau wurde 1990 in allen tragenden Gemeinden klar angenommen. So entstand zwischen 1991 und 1993 das Regionale Pflegeheim Heiden.
Dritter Stock eingeplant
Das Pflegeheim bot zu Beginn Platz für 60 Betten. Beim Bau wurde ein dritter Stock für 30 zusätzliche Betten zwar noch nicht ausgebaut, aber im Rohbau bereits mit eingeplant. Der Ausbau geschah 2007 wegen Platzmangels. Das benachbarte Spital wurde mit dem Bezug des Pflegeheims kantonalisiert. Trotzdem besteht die Zusammenarbeit mit dem Spital Heiden bis heute, «wo es wirtschaftlich sinnvoll ist», sagt Bötschi. So stammen die Mahlzeiten für das Betreuungs-Zentrum aus der Küche des Spitals und der hausärztliche Dienst wird von den Bewohnerinnen und Bewohnern rege genutzt.
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