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Pflegefinanzierung wirkt sich aus

Pflegefinanzierung wirkt sich aus


St. Galler Tagblatt, 6. November 2010

Die Delegierten des Betreuungs-Zentrums Heiden stimmten dem Budget zu, wohl wissend, dass ab Januar höhere Kosten auf ihre Gemeinden zukommen. Aus den bisherigen vier werden künftig zwölf Besa-Stufen.

MONIKA EGLI

heiden. «Die ganze Besa-Budgetierung ist Kaffeesatzleserei», sagte Geschäftsleiter Alfons Rutz während der Delegiertenversammlung des Betreuungs-Zentrums Heiden am Donnerstagabend. Damit drückte er aus, dass sich in einem Pflegeheim weder die Belegung noch der Grad der Pflegebedürftigkeit seiner Bewohnerinnen und Bewohner voraussagen lassen. Ab Januar kommt zudem eine neue Pflegefinanzierung zum Tragen, über deren genaue Zahlen lange Zeit Unklarheit herrschte.

12-Stufen-System

Wurden die Pflegebedürftigen bis anhin in eine von vier Besa-Stufen eingeteilt, wird auf Januar ein 12-Stufen-System eingeführt (s. «stichwort»). Dies bedingt für das Betreuungs-Zentrum eine Anpassung des Leistungskatalogs. Es müssen aber auch Mitarbeitende geschult werden, welche die Besa-Einteilung vorzunehmen haben, denn es sei nicht, wie oftmals angenommen, der überweisende Arzt, der den Pflegebedarf bestimme, wie Rutz eine entsprechende Frage beantwortete.

Alleine für die Einstufung seiner Bewohnerinnen und Bewohner rechnet das Pflegezentrum mit 75 Stellenprozenten. Mit der neuen Pflegefinanzierung wird sich der Anteil der Gemeinden erhöhen. Man bemühe sich aber, so Rutz, um ausgeglichene Ergebnisse, damit von den Gemeinden nicht auch noch Beiträge an ein Defizit zu berappen seien.

Zahlen zu 2009 und 2010

Das Jahr 2009 sei sehr gut gewesen, wie der Präsident, Josua Bötschi, zu Beginn ausführen konnte. So wurde ein Überschuss von 125 000 Franken erwirtschaftet und die Belegung lag bei mehr als 97 Prozent. Die Gewinnmarge werde allerdings zunehmend dünner, erklärte Bötschi, nur noch über eine gute Belegung liesse sich auch ein gutes Ergebnis realisieren.

Das erste Halbjahr 2010 sei «durchzogen» verlaufen: Mitte Jahr resultierte als Zwischenergebnis noch ein Defizit von rund 100 000 Franken. Unterdessen «ziehe es aber merklich an». Sowohl Josua Bötschi wie auch Alfons Rutz zeigten sich überzeugt, dass die Budgetvorgaben bis Ende Jahr mindestens erreicht, wenn nicht gar übertroffen werden können.

Für 2011 wird ein Gewinn von 81 000 Franken prognostiziert. Die Berechnungen basieren auf einer durchschnittlichen Bettenbelegung von 95 Prozent und einem Besa-Mix der letzten 1,5 Jahre. Die Pensionstaxen werden um 2 auf 85 Franken erhöht, die Löhne um 1,5 Prozent angehoben (1 Prozent Teuerung, 0,5 Prozent Reallohnerhöhungen).

Bestattungsdienst

Das Budget des Bestattungsdienstes Vorderland gab zu keinerlei Fragen Anlass. Es weist bei einem Aufwand von gut 157 000 und einem Ertrag von 160 800 Franken einen Gewinn von knapp 3600 Franken aus. Der Halbjahresabschluss 2010 zeigte keine Auffälligkeiten und liegt über Budget.

Die 14 anwesenden Delegierten, unter ihnen Frau Statthalter Antonia Fässler, stimmten beiden Budgets einstimmig zu. Das Betreuungszentrum Heiden wird nebst Heiden von den Gemeinden Rehetobel, Wald, Grub, Wolfhalden, Lutzenberg, Walzenhausen und Reute sowie vom Bezirk Oberegg getragen.

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